Dieses Wochenende bin ich mit meinem Kollegen Vass und seiner Freundin nach Ellensburg und Leavenworth gefahren. Gestartet sind wir schon am Freitag nach der Arbeit und haben zwei Nächte in Ellensburg übernachtet. Leider hat es sowohl am Freitag als auch am Samstag aus Kübeln geschüttet. Sonntag mussten wir das Auto aber wieder abgeben und hatten somit nicht viel Zeit um das bessere Wetter zu genießen. Ein paar schöne Herbstimpressionen sind aber doch dabei gewesen. Ich musste allerdings wieder mal ernüchtert feststellen das ich mal ein ordentliches Weitwinkelobjektiv brauche. Wie schön doch, dass man in Seattle ganz gut verdient 😉
Am Sonntag war ich mal auf dem Wasser unterwegs. Die Fähre Seattle-Bremerton war bisher das beste Preis-Leistungs Verhältniss. Für $7,50 kommt man Hin und Zurück und hat dabei eine super Sicht. Sowohl auf die Stadt als auch auf die Berge, die See und die Tierwelt. Leider habe ich keine Wale gesehen, soll wohl auch mal vorkommen. Die Fähre fährt durch so eine Art Fjörd, überall sind Häuser im Schwedenstil. Das ganze dauert etwa 3 Stunden und man hat das Gefühl ganz weit weg von der Stadt und mitten in der Wildnis zu sein.
Washington Park Arboretum
Am Samstag war ich im Arboretum. Ein sehr schöner Ort, den man am ehesten mit dem Großen Garten vergleichen kann. Tatsächlich ist es ein Botanischer Garten. Über den Burke-Gillman-Trail sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen. Ich bin allerdings ein Stück auf dem Foster-Island-Trail und Arboretum-Waterfront-Trail langgegangen, das ist dann eher nicht so fahrradgeeignet, da muss man schieben. Es lohnt sich aber, weil auch das ein schöner Ort ist.
Seattle Museum of Flight
Da wie “versprochen” das Wetter nun umgeschlagen hat, muss ich meine Aktivitäten etwas weiter nach innen verlagern. Zum Glück gibt es hier genug Museen. Heute war das Seattle Flight Museum dran. Das liegt direkt am Boeing Werksgelände, obwohl man eher von Boeing Stadtteil sprechen sollte. Flächenmäßig könnte man da sicherlich fast die ganze Innenstadt nochmal draufbauen. Um da hin zu kommen habe ich mal meine ORCA Card benutzt, die Cray als vorbildlicher Arbeitgeber kostenfrei zur Verfügung stellt. Das Museum gliedert sich in 5 Teile: die gemischte Haupthalle, 1. WK, 2. WK, Boeings Geschichte und eine Außenfläche mit Concorde und Air Force One. Insgesamt sehr empfehlenswert, im Sommer sicherlich noch mehr, vor allem wenn man sich einen Rundflug leistet.
Stromrechnung
Habe heute meine erste Stromrechnung bekommen und dachte mir gleich mal, dass ich die Leute in der Heimat etwas neidisch mache. Denn: ich bezahle 4,76$ct die kWh das sind umgerechnet 3,66€ct darauf bezahlt man auch keine Steuern (versteht sich). Aber was das Verwunderlichste ist, ist der Strommix. Denn, der Mix in Seattle ist: 92,4% Wasserkraft, 4,1% Wind 2,5% Nuklear und 1% andere (Kohle, Biogas, etc.). Mit anderen Worten recht umweltfreundlich. OK, 2,5% Atom ist natürlich nicht so schön, aber immerhin im unteren einstelligen Prozentbereich. Wenn man sich mal überlegt, dass wir in Dresden mittlerweile bei 25ct/kWh sind, dann muss man sich schon echt fragen, was da schief läuft.
Wer sich jetzt wundert wieso man nach 20 Tagen eine Stromrechnung bekommt, dass ist hier alle 2 Monate, glaube ich.
Postkartenmotiv
Es gibt ja das typische Seattle Postkartenmotiv, mit der Space-Needle und der Skyline und rechts davon Mt. Rainer. Nun habe ich mich mal auf die Suche nach dem Ort gemacht, von dem aus man das fotografieren kann. Tatsächlich wird man sehr schnell fündig, es ist nämlich der Aussichtspunkt Kerry Park in Queen Anne. Wenn man da oben steht kann man nur neidisch werden, auf die, die da wohnen. Auch wenn man keine Wohnung mit Stadtsicht hat, so ist doch Queen Anne an sich ein sehr gediegenes Wohnviertel.
Lake Washington
Die letzte Radtour habe ich auf dem Burke Gilman Trail gemacht. Lang am Lake Union ging es bis zum Trail und dann weiter über den Magnuson Park nach Kenmore. Dabei habe ich mich eher aufs Rad fahren konzentriert und weniger aufs Fotografieren. Allerdings, Mt Rainer konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Abschied vom Triebenberg
Mit meinem USA Aufenthalt musste ich ja Zwangsläufig die Tätigkeit an der Sternwarte aufgeben. Das fällt natürlich nicht leicht. Zum Abschluss habe ich das Teleskop nochmal dazu benutzt RGB Bilder zu schießen. Zusammen mit den Aufnahmen die Franz Hofmann schon gemacht hat, sollen daraus dann noch hochwertigere Astrophotos entstehen. Sowieso hat Franz die bessere Verarbeitungstechnik … das muss man an der Stelle mal neidlos anerkennen. Aus dem Teil der Bilder von meiner letzten Triebenberg-Nacht habe ich schon mal vorläufige (L)RGBs erstellt.
Lake Union Trail
Am Samstag bin ich den Lake Union Trail abgefahren. Recht flach und kurz für das Rennrad. Dennoch schöne Sicht auf das große Süßwasserreservoire. Irgendwo muss da auch das Hausboot von “Schlaflos in Seattle” sein, zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass ich den Film nie gesehen habe. Für die Flugzeugbegeisterten unter uns (mit Blick zu einem frisch gebackenen Piloten unter den Lesern 😉 ) ist auch was dabei. Etwa alle 30min starten Rundflüge von da aus und die Flieger landen und starten inmitten der vielen Boote.